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25. Internationales Bozener Schachturnier



(von Jana Eichstaedt, Michendorf)

Vom 23. bis 26. November 2017 fand in Bozen das 25. Internationale Schachturnier statt.
Die Vorbereitungen auf dieses Jubiläumsturnier begannen für den Cheforganisator Herbert Großrubatscher
und seiner lieben Frau Sabrina aber mindestens ein knappes Jahr vorher.
Bereits damals fragte er bei Spielern wie Oliver, Mirko oder Alexander an, ob sie teilnehmen würden.

Und die Anstrengungen hatten sich gelohnt. 26 Starter aus fünf Ländern kamen nach Bozen.
Diesmal mussten einige Gäste sogar in einem nahe gelegenen Hotel untergebracht werden,
denn das Blindenzentrum St. Raphael war voll ausgebucht. Unsere Anreise aus der Nähe von Potsdam
dauerte 20 Stunden mit dem Nachtzug und Umstiegen in Berlin, Hannover und Innsbruck, denn die
Fluggesellschaft Air Berlin konnte unsere ursprüngliche Buchung nicht mehr realisieren.
Aber die Anfahrt mit dem Zug durch eine bezaubernde Gegend entschädigte für alles.
Auf dem Brenner lag bereits eine ansprechende Schneemenge. Dennoch war die Bahn pünktlich.
Und in Bozen stand bereits ein Kleinbus des Blindenzentrums bereit. Insgesamt war alles
bestens organisiert. Somit konnte das Turnier pünktlich beginnen.

Die Bedenkzeit von 60 Minuten mit Notationspflicht ist für viele Normalschach-Spieler
sicher ungewohnt, dennoch zeugen die zahlreichen Stammgäste des Turniers, wie Andreas Ilic,
Reinhard Niehaus, Gerhard Zipko und viele andere, von der tollen Spielatmosphäre.
Der langjährige Schiedsrichter Fritz Prosser aus Bozen führte auch souverän durch
die Spielrunden, echte Streitfälle gab es nicht. Die an Platz eins bis drei gesetzten
Spieler ließen nichts anbrennen und machten die Plätze 1 bis 3 unter sich aus.
Bemerkenswert dabei ist der Sieg von Alexander Schneider gegen Oliver Müller in
einer heiß umkämpften Zeitnotphase für beide. Aber auch in anderen Partien wurde
bis zur letzten Sekunde um jeden Punkt gerungen. Leider vergaßen einzelne Spieler
hier die Uhr zu drücken, sodass ein paar vermeintlich sichere Spiele verloren gingen.
Da reichte das akustische Signal, das die letzten zehn Sekunden anzeigte, nicht mehr aus.

Trotz hart umkämpfter Partien ist das Bozener Schachturnier ein eher familiäres Turnier.
Bei den gemeinsamen Essen mit ansprechenden südtiroler bzw. italienischen Speisen im
Blindenzentrum St. Raphael oder der abendlichen gemütlichen Runde an der Bar wurden
viele Anekdoten preisgegeben.

Der freie Vormittag am 25.11.2017 wurde verschieden genutzt. Einige gingen ins
Schwimmbad oder fuhren in die Innenstadt von Bozen mit dem bunten Weihnachtsmarkt.
Andere fuhren mit der Seilbahn nach Oberbozen.

Bei der Siegerehrung gab es viele Dankesreden. Der Veranstalter Herbert Grossrubatscher
dankte dabei besonders dem Südtiroler Schachbund und dem Blindenzentrum St. Raphael
und dem Land Südtirol für das Sponsoring.

Jeder Spieler und auch Fritz erhielten aus Herberts Händen einen handgefertigten Holzturm.
Zum einen ging der Dank an den Schiedsrichter Fritz, an Herbert und seine Frau für die
Organisation, dem Blindenzentrum St. Raphael mit der Leiterin Elisabeth und dem
Präsidenten Nikolaus Fischnaller für die Unterbringung, Betreuung und Versorgung.
Nikolaus gelang nach seinen Angaben mit drei Punkten im Turnier ein so gutes Ergebnis
wie nie, dazu gratulieren wir herzlich. Dem Dank möchten wir uns anschließen mit den
Worten, die Gerhard Zipko am Ende verkündete: "Das Turnier muss weitergehen!"


Foto von Herbert Grossrubatscher und den Siegern

Herbert Grossrubatscher, Oliver Müller, Alexander Schneider, Mirko Eichstaedt (v.l.n.r.)

(c) Foto: Jana Eichstaedt

Das Endergebnis nach 8 Runden: 1. Alexander Schneider, Deutschland, 7,5 Punkte, Buchholz: 39,5 2. Mirko Eichstaedt, Deutschland, 7,0 Punkte, Buchholz: 37,5 3. Oliver Müller, Deutschland, 6,5 Punkte, Buchholz: 40,0 4. Herbert Großrubatscher, Italien, 5,0 Punkte, Buchholz: 35,0 5. Harmut Kauzky, Österreich, 4,5 Punkte, Buchholz: 41,5 6. Reinhard Niehaus, Deutschland, 4,5 Punkte, Buchholz: 36,5 7. Andreas Ilic, Deutschland, 4,5 Punkte, Buchholz: 36,0 8. Gerhard Zipko, Österreich, 4,0 Punkte, Buchholz: 41,5 9. Rainer Fexa, Österreich, 4,0 Punkte, Buchholz: 38,0 10. Rudi Angerer, Österreich, 4,0 Punkte, Buchholz: 33,5 11. Simone Zenini, Italien, 4,0 Punkte, Buchholz: 33,0 12. Giuseppe Pugliese, Italien, 4,0 Punkte, Buchholz: 31,5 (Sonneborn-Berger: 14,75) 13. Josef Damianschitz, Österreich, 4,0 Punkte, Buchholz: 31,5 (Sonneborn-Berger: 14,25) 14. Alex Geerinck, Belgien, 4,0 Punkte, Buchholz: 29,5 (Sonneborn-Berger: 13,50) 15. Ernst Wurnig, Österreich, 4,0 Punkte, Buchholz: 29,5 (Sonneborn-Berger: 12,50) 16. Tornod Prytz, Norwegen, 4,0 Punkte, Buchholz: 27,5 17. Kurt Feuerstein, Österreich, 4,0 Punkte, Buchholz: 27,0 18. Antonio Zolet, Italien, 4,0 Punkte, Buchholz: 22,5 19. Manfred Perfler, Italien, 3,5 Punkte, Buchholz: 29,5 20. Günther Saiko, Deutschland, 3,5 Punkte, Buchholz: 29,0 21. Herbert Lemak, Österreich, 3,5 Punkte, Buchholz: 28,0 22. Kari Engan, Norwegen, 3,0 Punkte, Buchholz: 27,0 23. Nikolaus Fischnaller, Italien, 3,0 Punkte, Buchholz: 24,5 24. Otto Prytz, Norwegen, 2,0 Punkte, Buchholz: 29,0 25. Kathrin Joris, Italien, 2,0 Punkte, Buchholz: 27,0 26. Fabrizio Manneschi, 0 Punkte, Buchholz: 27,0




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