“ IBIS”, das steht für “ Internationales Blinden Integration Schachturnier”, eine europaweit einzigartige Veranstaltung im niederländischen
Haaksbergen, einer Kleinstadt in der Nähe von Enschede. Unter den 50 Teilnehmern aus Deutschland, Belgien, Großbritannien und den
Niederlanden waren mit Benedikt Kaufhold, Fabian Trapp und Leonhard Schwanke auch drei Schüler des Konrad- Adenauer –Gymnasiums (KAG).
“Untergebracht waren die Jungs bei einer Gastfamilie auf einem Bauernhof”, berichtet Kersten Linke, der die Schach AG ehrenamtlich leitet und
die Schüler auf dieser Fahrt betreut hat.
Das Schachwochenende begann traditionell mit dem “ Schaak In” , bei dem, wie die Veranstalter es ausdrücken, neue Kontakte geknüpft und alte
Kontakte aufgefrischt werden. Die Schach AG hat seit einiger Zeit Kontakt zu dem 91. jährigen Hans Cohn, einem deutschstämmigen Juden, der in
London lebt.” Ganz beiläufig erzählte er, dass er vor etwa 35 Jahren selbst beim IBIS mit gespielt hat und dann noch längere Zeit mit einer Teilnehmerin
in Kontakt stand, bis die Adresse verloren ging. Also fragte ich die älteste Teilnehmerin ,die hochbetagte Mieps Fontein, ob sie sich zufällig noch
an einen Hans Cohn erinnern könnte. Man stelle sich das vor: nach 35 Jahren an eine bestimmte Person erinnern und das kleine Wunder geschah tatsächlich,
denn Frau Fontein war die Teilnehmerin, deren Adresse verloren gegangen war. Die Reaktion war unbeschreiblich, als sie dann den Zettel mit der Adresse,
der Telefonnummer und der E- Mail Adresse in der Hand hielt.”
Die Teilnehmer werden ganz im Sinne des Integrationsgedankens in Gruppen eingeteilt, die zur Hälfte aus blinden oder sehbehinderten Schachspielern bestehen. “ Keine leichte Aufgabe für die drei Turnierneulinge”, erläutert Linke, “ denn das Spiel gegen blinde Gegner wird auf zwei Schachbrettern gleichzeitig gespielt und die Züge müssen nach einem festgelegten Schema angesagt werden.” Leonhard Schwanke, Fabian Trapp und Benedikt Kaufhold erreichten in Gruppen jeweils zwei Punkte aus drei Partien und waren damit gleich beim ersten Turniereinsatz unter den Preisträgern. “ Die Gruppen werden nach Spielstärke eingeteilt und so fand ich mich an Tisch 1 wieder. Das Ergebnis von 1, 5 Punkten gegen nominell stärkere Gegner aus Deutschland, den Nieder- landen und Schottland kann sich sehen lassen, aber wichtiger ist, dass wir Projektideen diskutieren konnten, denn das KAG steht kurz vor dem Schuljubiläum. Sergio, mein niederländischer Gegner, plant ein Projekt mit blinden jungen Leuten und will die uns auf jeden Fall einbeziehen. Stephen aus Schottland ist Generalsekretär der IBCA, des Welt Blindenschachbundes, und will die Gedanken “ in die Runde geben”. Eine erste Reaktion gab es schon: Chris Ross hat sich bereits für ein Simultanspiel via Skype angekündigt und plant, Anfang Juni selbst nach Langenfeld zu kommen. “
Kersten Linke
ergänzung der Redaktion:
Auch im Jahr 2015 nahmen eine ganze Reihe Mitglieder des DBSB an diesem sehr interessanten Turnier teil. Mittlerweile sind die meisten "alte Hasen" und kennen sich zum Teil seit Jahrzehnten, was viele Freundschaften zu Gastgebern und anderen Teilnehmern hervorgebracht hat.
Wer macht in 2016 mit? Neuzugänge sind beim IBIS stets willkommen! Teilnehmerlisten und Tabellen gibt es auf der Webseite des