DBSB ermuntert sehbehinderte und blinde Jugendliche zum Mitmachen - Gedanken von Jana Eichstaedt
"Blind" Schach spielen - aber wie geht das?
Schach ist einer der wenigen Sportarten, bei denen mit wenigem Aufwand
Menschen mit Handicap teilnehmen können. Ein Schachbrett ist schnell zur
Hand, an die Örtlichkeiten werden auch keine großen Anforderungen gestellt.
Dennoch: Spieler mit einer hochgradigen Sehbehinderung oder blinde Spieler
geraten meist mit dem normalen Spielbrett von sehenden Spielern an ihre
Grenzen. Und wer kennt schon die FIDE-Regel für das "Zwei-Brett-Spiel"?!
Jeder blinde oder hochgradig sehbehinderte Spieler darf ein eigenes Brett
mit erhöhten schwarzen Feldern und besonders gekennzeichneten Figuren
nutzen. Es gilt hier nicht: Berührt - geführt!
Leider kennen nicht alle Betroffenen die Möglichkeit einer Mitgliedschaft im
DBSB, dem Deutschen Blinden- und Sehbehinderten-Schachbund. Keine Angst,
es ist ein zusätzliches Angebot! Keiner braucht deshalb den Heimatverein zu
verlassen. Der DBSB hat den Status eines "Landesverbandes" im Deutschen
Schachbund, kann also eigene Teilnehmer zu Meisterschaften des DSB etc.
entsenden, veranstaltet eigene Wettkämpfe, die zum Teil auch
nichtbehinderten Spielern offen stehen. Außerdem ist der DBSB Mitglied der
internationalen Schachorganisation für Blinde und Sehbehinderte, der IBCA.
Die IBCA richtet für die Mitgliedsverbände Europameisterschaften,
Weltmeisterschaften, Olympiaden, und sogar Jugend- und Damen-WM sowie
Wettbewerbe im Mannschaftsbereich aus. Im Übrigen stammt der aktuelle
Vize-Weltmeister der IBCA, Oliver Müller, aus Bremen.
Daher ist es für jeden sehbehinderten oder blinden Schachspieler
empfehlenswert, sich über eine Mitgliedschaft beim DBSB zu informieren. Ganz
einfach unter "www.dbsb.de". Dort sind u. a. die Satzung, die
Vorstandsmitglieder sowie auch aktuelle Informationen hinterlegt.
Und nebenbei: Gerade für Jugendliche und Kinder mit Handicap (und natürlich
deren Eltern) ist es eine interessante Gruppe, bei der man Tipps für
Hilfsmittel, berufliche oder Studienmöglichkeiten zum weiteren Werdegang
erfahren oder austauschen kann. Ihr wisst ja, Schachspieler sind meist
schlaue Leute. Das ist die Auffassung der Mutter eines Schachspielers.).
Dennoch ist Schach eine Sportart für das gesamte Leben!
Also informieren und mal an einem Wettkampf teilnehmen! Auch diese sind im
Internet auf der DBSB-Seite gelistet. Und für Rückfragen steht auch jedes
Vorstandsmitglied gern telefonisch oder per Mail zur Verfügung.
Jana Eichstaedt