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Kersten Linke berichtet über das IBIS - Turnier

Internationales Blinden Integrations Schachturnier
(von Kersten Linke, Leiter der Schach-AG am Konrad-Adenauer-Gymnasium Langenfeld)

KAG Schüler erfolgreich

Das IBIS in Haaksbergen, einer Kleinstadt in der Nähe von Enschede, gehört zu der Art von Veranstaltungen, zu denen man sich nicht einfach anmelden kann, sondern man wird zur Teilnahme eingeladen. IBIS steht für Internationales Blinden Integration Schachturnier, eine europaweit einzigartige Veranstaltung, die in diesem Jahr das 40- jährige Jubiläum feiert. Unter den 63 Teilnehmern aus Großbritannien, Belgien, den Niederlanden und Deutschland, waren mit Christian Janorschke und Leon Wegmann auch zwei Schüler des Konrad- Adenauer- Gymnasiums. Die Unterbringung erfolgte privat bei Gastfamilien: die beiden Jungs waren auf dem Bauernhof der Familie Waanders, wo Christian schon fast zur Familie gehört. Für Leon war es der erste Besuch. Ich selbst war Gast der Familie Holtslag : von Gjis stammt die Idee zum IBIS Wappen, das man in der Bildergalerie bei den Berichten im Schachteil der Schulinternetseite betrachten kann.
Die Teilnehmer werden in 4 er Gruppen eingeteilt, die ganz im Sinne des Integrationsgedankens, zur Hälfte aus blinden, oder sehbehinderten Schachspielern bestehen.
Da also vorher nicht bekannt ist, gegen wen man spielen wird, ist eine Wettkampfvorbereitung eigentlich nicht möglich, also ist Kreativität gefragt. Zwei Tage vorher bekamen die Jungs eine E- Mail mit einem Vorschlag, was man mit den Schwarzen Figuren spielen könnte, nämlich " The Sniper". In der ersten Spielrunde am Samstag, hatten die Jungs dann beide " Schwarz" und probierten es einfach mal aus: 2 Punkte aus 2 Partien! Beim gemeinsamen Mittagessen aller Teilnehmer, diskutierten wir dann, was man wohl in der nächsten Runde mit den weißen Steinen spielen könnte: die " Vorbereitung" am Brett begann um 14 Uhr 45, Rundenbeginn war um 15 Uhr: 2 Punkte aus 2 Partien. In der dritten und letzten Runde am Sonntag hatten die Jungs dann wieder Schwarz und " The Sniper" kam zum zweiten erfolgreichen Einsatz.
Sowohl Christian, als auch Leon, konnten ihre Wettkampfgruppen gewinnen und bekamen als symbolischen Siegespreis ein künstliches Blumenbukett mit verschiedenen Teesorten darin.
Die Gruppen werden nach Spielstärke eingeteilt und so fand sich der Verfasser dieser Zeilen diesmal an Tisch 1 wieder, mit Gegnern aus Belgien, den Niederlanden und Schottland.
Das Ergebnis ( 1,5 Punkte ) kann sich sehen lassen, aber viel wichtiger ist vielleicht, dass wir neue Freunde für unsere etwas anderen Projekt Ideen gefunden habe: Sergio, der erst kürzlich am ersten Brett der niederländischen Blindenschachnationalmannschaft beim 6- Länder- Turnier in Ostende spielte, möchte unbedingt informiert werden, wenn " wir" wieder Online aktiv sind und Stephen, unserer neuer schottischer Freund, wird demnächst in offizieller Funktion bei der Einzelweltmeisterschaft der blinden Schachspieler in Griechenland sein und unsere Idee dorthin mitnehmen.
Christian Janorschke und Leon Wegmann haben durch ihren Umgang mit behinderten Mitbürgern offenbar einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen, denn schon beim Jubiläumsfest wurde ich gefragt, " ob diese Kinder im nächsten Jahr wieder kommen", wenn das IBIS vom 17.April bis 19. April 2015 stattfindet.
Die Idee ist ein Skype und E- Mail Projekt von blinden, oder sehbehinderten Schachspielern gegen Kinder aus möglichst vielen Ländern. Basis dafür sollen unsere Kontakte vom Onlineschachprojekt sein. Auf der Seite " Braillechess" konnten wir schon Chris Ross und Olivier Deville dafür interessieren. Wir sind gespannt, was passieren wird.

Kersten Linke

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