Bericht von der 14. Internationalen Offenen Deutschen Meisterschaft
Am Sonntag vor Pfingsten trafen wir uns in dem bewährten und beliebten Hotel Sonneck im hessischen Knüllwald-Rengshausen. An der 14. Auflage der Offenen Deutschen Meisterschaft nahmen trotz Werbung leider auch diesmal keine Freunde aus dem Ausland teil. Und auch die nicht so starken DBSB-Spieler fanden offensichtlich zu wenig Motivation für den Zeit- oder Kostenaufwand. Schade - da sind vielleicht neue Ideen gefragt.
Schnell fiel uns auf, dass das Hotel einen neuen Anbau bekommen hat und auch eine wesentlich größere Terrasse, die zu gemütlichem Beisammensein einlud. Zumal das Wetter in der gesamten Woche nichts zu wünschen übrig ließ, so dass auch die von vielen geschätzten Spaziergänge bzw. Wandertouren Spaß machten. Aber auch das Schwimmbad wurde von uns regelmäßig frequentiert. Und während der ganzen Woche gab es keine Klagen, was das Essen betraf - wenn man mal davon absieht, dass einige den beliebten Schnitzel-Satt-Abend vermissten ...
Am Anreisetag fand eine außerordentliche Delegiertenversammlung statt, auf der unser langjähriger Schiedsrichter Rolf Thurm die DBSB-Ehrenmitgliedschaft erhielt. Außerdem wurde über einige Änderungsvorschläge der Satzung und Turnierordnung abgestimmt. Das Turnier selbst betraf dabei der Beschluss, die Deutschen Meisterschaften ab sofort ohne vorhergehende Qualifikationen auszutragen. Kein Spieler muss sich also mehr über Bezirksturniere oder eben diese IODM für die nächste "Deutsche" qualifizieren. Damit ging es diesmal in Knüllwald "nur noch" um den Titel und um die Berechtigungen zur Teilnahme an der nächsten DSB-Meisterschaft und dem Dähne-Pokal auf Bundesebene.
Während der Versammlung vervollständigte sich das Teilnehmerfeld und so stand nach dem Abendessen nichts mehr der Spielerbesprechung mit Paarungsbekanntgabe im Wege. Unser allseits beliebter Schiedsrichter Fritz-Günter Obert bewältigte alle seine Aufgaben mit gewohnter Souveränität und ließ es sich nicht nehmen, während der Ausübung seines Amtes seine Autorität im feinsten Zwirn zu zeigen. Danach ging er dann aus sich heraus und versorgte beim Essen oder in abendlicher Runde das halbe Hotel mit seinem ansteckenden Lachen.
Wie bereits angesprochen war das Feld der 14 Teilnehmer stark und besonders ausgeglichen. So war die Remisquote bereits ab Runde 1 hoch, aber es wurde doch häufig bis zum (manchmal bitteren) Ende gekämpft, und das Turnier nahm einen spannenden Verlauf.
Zum ersten Mal dabei war Thorsten Mueller, der für Offenbach in der hessischen Oberliga spielt. Er integrierte sich gleich bestens in unseren verrückten Haufen und steckte Anfangsschwierigkeiten, die offenbar fast jeder beim Übergang auf das Zweibrettspiel hat, mit viel Humor weg. Schachlich war es noch nicht sein Turnier, zumal er nach der verwendeten ELO-Rangliste an Position 1 gestartet war.
Besser machten es da unsere drei Olympia-Teilnehmer, die allesamt ungeschlagen blieben und ab der zweiten Turnierhälfte die Medaillen-Plätze unter sich ausmachten. Nach sieben Runden belegte Olaf Dobierzin mit 4,5 Punkten den dritten Platz. Dieter Riegler hatte den Sieg schon vor Augen, gab dann aber unnötigerweise durch dreimalige Stellungswiederholung in der Schlussrunde gegen Thorsten Mueller noch einen halben Punkt zuviel ab und belegte mit 5 Punkten den zweiten Platz. Er vertritt deb DBSB 2013 im Dähne-Pokal.
Und so konnte Frank Schellmann mit seinem abschließenden Sieg über Andreas Ilic mit 5,5 Punkten an Dieter vorbeiziehen und seinen ersten nationalen Einzeltitel erringen - herzlichen Glückwunsch, Frank! Und viel Erfolg bei der kommenden DSB-Einzelmeisterschaft!
Eine harmonische Woche endete am Pfingstmontag und alle freuen sich auf ein baldiges Wiedersehen.
Es grüßt
Peter Ellinger