(von Anton Lindenmair, Knüllwald) Remiskönig droht! Nachdem Oliver Müller auch in der 7. Runde den Punkt mit seinem Gegner Nikolas Lubbe (Elo 2422) teilte, droht wohl der Titel des "Remiskönig". Ich denke aber, dass Olli dies nicht als eine Drohung auffassen wird. Punkteteilungen gegen teils erhelbich stärkere Gegner sind o.k. und man darf mit dem Abschneiden des DBSB-Vertreters in Bonn mehr als zufrieden sein. Dennoch wünschen wir Oliver natürlich in den beiden verbleibenden Partien auch mal einen Sieg! Sebastian Siebrecht schreibt auf www.dem-2011.de zum Verlauf der 7. Runde: Tag 7: Schüler fordert Trainer im Herrenturnier – Frey und Hoolt punkten bei den Damen. In der siebten Runde kam es am dritten Brett zum brisanten Duell des 14-jährigen Schleswig-Holsteiners Rasmus Svane gegen den Hamburger Jan Gustafsson. Die längste Partie des Tages endete nach umkämpften Verlauf mit einem Sieg des Favoriten, der seit kurzem seinen Widersacher trainiert, um ihn in die Gefilden der Großmeisterregie aufsteigen zu lassen. Bereits im 9.Zuge (siehe unten Diagramm nach 9. ..Lb4) wurde Neuland in einer Variante des Damengambits betreten und im Verlauf kam es zu der seltenen Materialkonstellation einer Dame gegen drei Leichtfiguren. Der junge Nachwuchskaderspieler des Deutschen Schachbundes konnte zunächst durch ideenreiches Spiel den Topfavoriten vor Probleme stellen, letztendlich siegte dennoch die Überlegenheit des instruktiven Zusammenspiels der drei Leichtfiguren des Nationalspielers nach 78 Zügen und fünfeinhalb Stunden Spielzeit. Am Spitzenbrett traf Tabellenführer Igor Khenkin auf den Hockenheimer Nationalspieler Rainer Buhmann. In einer aktuellen Variante der Katalanischen Verteidigung wurde das Gleichgewicht nach umsichtigem Kampfverlauf allerdings nie ernsthaft gefährdet, so dass nach 41 Zügen die Punkteteilung unterschriftsreif war. Am zweiten Brett gelang dem amtierenden Berliner Meister Rene Stern von König Tegel ein überzeugender Sieg gegen den Titelverteidiger Niclas Huschenbeth. Huschenbeth, der am gestrigen Tage noch für Furore durch einen taktisch heraus gespielten Sieg sorgte, wirkte mit der Wahl der Stonewallverteidigung etwas unglücklich. In der Folge konnte Stern durch ein feines Qualitätsopfer die schwarze Festung aus den Angeln reißen (Diagramm unten nach 23. Txd5!) und schließlich ein starkes Freibauernpaar zum Sieg gewinnbringend in Szene setzen. Ein Nachspieltipp für taktische Gemüter ist die Partie Michael Strache gegen den 21maligen saarländischen Meister Herbert Bastian. Somit avanciert Rene Stern mit Jan Gustafsson und Rainer Buhmann zu den engsten Verfolgern des weiterhin alleine führenden Wiesbadeners Igor Khenkin. Im Frauenturnier konnte die führende Alisa Frey eine Ungenauigkeit der Godesbergerin Elvira Mass erfolgreich zum Mattangriff nutzen. Einen halben Punkt dahinter bleibt die Favoritin Sarah Hoolt aus Essen, die ihre Konkurrentin Jade Schmidt aus Hamburg souverän mit der Grünfeldindischen Verteidigung langsam überspielte. Somit führt Alisa Frey weiterhin unangefochten die Spitze an.