Deutsche Mannschaftsmeisterschaft im Blindenschach
vom 25.10.2009 - 29.10.2009 in Bad Salzuflen
Schiedsrichter: Fritz Günter Obert, Hannover
(von Anton Lindenmair, Augsburg)
Erfolgreiche Titelverteidigung durch SK Turm Hannover
Buchstäblich in letzter Minute gelang es dem Mannschaftsmeister des DBSB von
2007, dem SK Turm Hannover, seinen Titel zu verteidigen. Bei der 20. Auflage
der MM des DBSB war allerdings ein klein wenig Glück nötig, um die zweite
Meisterschaft in trockene Tücher zu bringen.
Zunächst sah es gar nicht gut für die Hannoveraner aus. Eine Niederlage
gegen den BSC München ließ die Titelverteidigung in weite Ferne rücken. Erst
als München in Runde 4 gegen Heidelberg patzte, war die Titelchance wieder da.
Allerdings nicht nur für die Mannen aus Niedersachsen. Vor der Schlussrunde
besaßen noch fünf Teams die Möglichkeit, sich in die Siegerliste
einzutragen. Neben Hannover, München, Leipzig und Heidelberg fand sich auch
überraschend Augsburg in der Spitzengruppe wieder.
Am ende musste Fortuna mithelfen, um den neuen Meister zu küren. Zwar
gewannen sowohl Hannover als auch München ihre Kämpfe, die Entscheidung über
den Titel fiel aber im Match Heidelberg gegen Augsburg. Das 2:2 in dieser
Begegnung machte Hannover zum Sieger, bei einem Sieg der Heidelberger wären
die Münchener die Glücklichen gewesen. So musste sich München mit Platz 2
gegnügen, während sich die Augsburger über Bronze freuen konnten.
Bei diesem Turnier kam zum ersten Mal eine etwas abgewandelte Form des
Schweizer Systems zur Anwendung. Ob sich dies bewährt hat, möge jeder für
sich selbst entscheiden. Vermutlich ist das aber schlicht und ergreifend
Glaubenssache.
Als Zweitwertung nach den Matchpunkten kam die Buchholz-Wertung zum tragen.
Auch hier gilt: Es gibt gute Gründe für die Buchholz- aber auch genau so
gute Gründe für die Brettpunktwertung. Ein Schweizer System wird wohl immer
ein Kompromiss sein, aber auch das ist nur eine Binsenweisheit.
Erwähnenswert ist vielleicht noch, dass als einziger der 66 eingesetzten
Spieler FM Oliver Müller mit 5,0 Punkten an Brett 1 eine weiße Weste
behielt. Aber auch die 4,5 Punkte des Augsburgers Alfred Stahl, einem der
ältesten Teilnehmer des Turniers, haben seiner Mannschaft enorm geholfen.
Schlussstand:
Name: MP BuMP BP G R V
1. Hannover 1 8 31 14,5 4 0 1
2. München 1 8 31 12,5 4 0 1
3. Augsburg 1 7 29 13,5 3 1 1
4. Heidelberg 1 7 27 13 3 1 1
5. Leipzig 1 6 34 13 3 0 2
6. Bretthopper Rheinland 1 6 27 10,5 2 2 1
7. Essen 1 6 26 10 3 0 2
8. Frankfurt 1 6 24 10,5 2 2 1
9. Hamburg 1 5 19 11,5 2 1 2
10. Stuttgart 1 4 27 9,5 2 0 3
11. Berlin 1 4 26 10 2 0 3
12. Hamburg 2 4 23 11 2 0 3
13. Köln/Bonn 1 4 19 7 2 0 3
14. Damen 1 3 20 6,5 1 1 3
15. Augsburg 2 2 19 4,5 1 0 4
16. Essen 2 0 18 2,5 0 0 5
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