(von Anton Lindenmair, Heraklion) Seit gestern läuft sie nun die XIII. Blindenschacholympiade auf Kreta. Zum Auftakt hatte es unsere Auswahl mit Brasilien zu tun und setzte sich ohne Probleme mit 3:1 durch. Bereits nach knapp zwei Stunden hatten an den beiden Spitzenbrettern Oliver Müller und Dieter Bischoff den vollen Punkt eingefahren und Frank Schellmann besiegelte den Gesamtsieg schließlich mit seinem Gewinn am 3. Brett. Nur bei Jürgen Pohlers lief es nicht so glatt. Sein Gegner zauberte eine nette kleine Kombination aus dem Hut, nachdem Jürgen bereits kurz nach der Eröffnung nicht die stärksten Züge gefunden hatte. Eigentlich wäre noch nicht allzu viel passiert gewesen, wenn Jürgen die Nerven behalten hätte – hat er aber leider nicht – und so ging der Punkt an Brasilien. Dazu sollte man vielleicht noch erwähnen, dass die Brasilianer eine etwas eigenwillige Aufstellung gewählt hatten. Sie begannen mit ihrem schwächsten Spieler an Brett 1 und steigerten sich bis zum Stärksten an Brett 4. Roberto Hengles spielt recht stark und fast wäre auch ich schon einmal sein Opfer geworden. Insgesamt sind 34 Mannschaften am Start. Das bedeutet eine Rekordbeteiligung. Von den ursprünglich gemeldeten Teams reiste Kolumbien und Usbekistan kurzfristig doch nicht an. Dies glichen die Griechen mit ihrer 2. und 3. Auswahl aus. In Runde 1 konnten sich die Favoriten durchweg durchsetzen, wenngleich das Ergebnis 4:0 nicht all zu häufig vorkam. Da nach Matchpunkten gewertet wird ist das aber auch nicht so wichtig. Heute bekommen wir es mit den starken Schweden zu tun, die vom FM Jörgen Magnusson angeführt werden. Bei uns pausiert Pohlers und dafür darf der Berichterstatter ran. Die Aufgabe wird sicher nicht einfach, dennoch wäre alles andere als ein Sieg doch eine Enttäuschung für uns. Vorsicht ist allerdings geboten, wenn man sich daran erinnert, dass das Sechs-Länder-Turnier im vergangenen Jahr nur denkbar knapp vor Schweden gewonnen werden konnte.