Liebe Schachfreundinnen und -freunde,
vom 1. bis 3. August wurde bereits zum zweiten Mal die Deutsche
Pokal-Einzelmeisterschaft zusammen mit dem Finale der Deutschen
Amateurmeisterschaft 2024 im Maritim-Hotel Bad Wildungen ausgetragen. Olaf
Dobierzin rückte kurzfristig durch die Absage von Oliver Müller ins
Kandidatenturnier des DSB nach, und somit erhielt euer Berichterstatter Frank
Schellmann wieder einmal die Chance, an der DPEM (Dähne-Pokal) teilzunehmen.
In Bad Wildungen gemeinsam mit Bundestrainer Wilfried Bode
eingetroffen, warteten wir auf den Bus zum Hotel und wurden Zeugen, wie ein
aggressiver Hund eine ältere Frau anbellte, ohne dass sein Besitzer eingriff.
Der Hund bellte grundlos immer wieder und so schritt Wilfried ein und sprach
den Hundebesitzer an, doch der pöbelte nur zurück, und da war uns alles klar.“
Wie der Herr, so das Gescherr“, und jede weitere Hilfeaktion wäre
eskaliert. Zum Glück kam der Bus, und die Angelegenheit war für uns
abgeschlossen.
Unsere Laune besserte sich, als wir im Maritim-Hotel eincheckten und dort sehr
gute Bedingungen für uns vorfanden.
Am kommenden Tag, Donnerstag, 1.8., wurde das Turnier gegen
10:00 Uhr eröffnet.
Mein erster Gegner war Taron Khachryan, ELO 2221. Ich hatte die schwarzen
Steine und
war Außenseiter. Die Eröffnung lief gut und ich konnte das Spiel ausgeglichen
gestalten, geriet aber zunehmend in eine schwierige Lage, in der mein König des
Gegners Freibauern aufhalten musste. Mit Hilfe einer Festung hätte ich die
Partie halten können, doch das misslang und nach ungefähr 75 Zügen musste ich
mich dann doch geschlagen geben.
Damit war ich aus dem k.o.-System ausgeschieden, und wie üblich spielten die
ausgeschiedenen Spieler in einem Schweizer System-Turnier weiter.
In den folgenden vier Runden erhielt ich Gegner meines
Niveaus. In allen Partien spielte ich lange und versuchte alles, um einen
vollen Punkt zu machen. Am größten war die Gelegenheit in Runde 4 gegen Eike
Andreas Kist, in der ich mehrfach gute Chancen ausließ. Am Ende des Turniers
verbuchte ich vier Unentschieden, die ich mit dem Bundestrainer, der mit meiner
Leistung zufrieden war, vor Ort analysierte, da ich zum Teil neue Eröffnungen
ausprobiert habe.
Am Ende wurde ich mit 2 Punkten 23. des Turniers.
Erneut setzte sich GM Hagen Pötsch im Pokalfinale gegen Tilo Ehmann durch.
Parallel lief es für Mirko Eichstaedt, der in der Gruppe A
im DSAM-Finale stand, sehr gut. Nachdem er in der ersten Runde remisierte,
folgten drei Siege. In der fünften Runde kam es dann
zur Entscheidung um den Turniersieg mit der Frauen-Großmeisterin Voicu
Jagodzinsky. Leider unterlag Mirko mit den schwarzen Steinen und er fiel zurück
auf den undankbaren vierten Platz.
Ungeachtet dessen, wie man am ELO-Zuwachs sehen wird, ein sehr erfolgreiches
Turnier für Mirko. Herzlichen Glückwunsch!
Anekdote: vielleicht war es Mirkos Fehler, dass er im
Gegensatz zu seiner Gegnerin zu
Beginn des Turniers bei der Umfrage zum Turniersieg sich nicht selbst als
Sieger nannte?!
Wilfried und ich fuhren auf der Hinfahrt auf der Strecke
Kassel – Bad Wildungen durch den
Ort „Ungedanken“.
Am Samstagabend von 19 – 22 Uhr fand die Siegerehrung im
Rahmen des traditionellen
Banketts statt. An dieser Stelle möchte ich unseren Bundestrainer für seine
Begleitung und Unterstützung während des Turniers danken.
Halle, im August 2024 Frank Schellmann