Bericht von den Deutschen Meisterschaften in Baunatal vom 4.-12.5.2024

 

Zum zweiten Mal fanden die Deutschen Einzelmeisterschaften im Hotel „Stadt Baunatal“ statt. Insgesamt waren 19 Teilnehmer*innen angereist. Am Abend des 4.Mai trafen sich die Spieler*innen zur Spielerbesprechung mit dem Schiedsrichter Heinz-Werner Szudra aus Hamburg, um alle Modalitäten für die Meisterschaften durchzusprechen.

Pünktlich 10 Uhr am 5. Mai eröffnete der Vertreter der Stadt Baunatal, Herr Jung, die Meisterschaft und wünschte allen Teilnehmern viel Erfolg und einen guten Aufenthalt in der Stadt Baunatal. Am 6. Mai war die örtliche Presse (HNA) vor Ort (der Artikel ist im DBSB-Newsletter Nr. …)

Die Meisterschaften wurden in drei Gruppen ausgetragen:

                 41. Offene DBSB-Einzelmeisterschaft (8 TN)

                 DBSB-Fraueneinzelmeisterschaft        (7 TN)

                 DWZ – Turnier (4 TN)

Alle Mitarbeiter*innen des Hotels Stadt Baunatal präsentierten sich den Spielerinnen und Spielern gegenüber stets hilfsbereit, unterstützten das Erreichen des Fahrstuhles, des Treppenhauses und des Spielraumes und übernahmen die Frühstücksversorgung.
Weiterhin stand ein zweiter Raum für die Analyse mit dem Bundestrainer, der drei Tage mit in Baunatal weilte und allen Spielerinnen und Spielern Trainingsstunden anbot, zur Verfügung.

Am Mittwoch trafen sich die sportlichen Schachspieler*innen zu einem
Kegelabend.

Viele nutzten für den Tagesausklang die Bar im Keller des Hauses, wo man neben Drinks auch angeregte Gespräche führte. Es wurde auch viel gelacht.

 

Bereits in der ersten Runde gab es im offenen Turnier ein paar Überraschungen. So kamen Thorsten Mueller gegen Matthias Steinhart und Frank Schellmann gegen Peter Ellinger nicht über ein Remis hinaus. Olaf Dobierzin stattdessen konnte einen wichtigen Punkt gegen Altmeister Dieter Riegler verbuchen.

Thorsten und Frank verloren in Runde 2 weiteren Boden durch Remisen, währenddessen der Newcomer Uwe Hahnewald sowie Olaf Dobierzin ihren zweiten Punkt einfahren konnten.

So kam es in der dritten Runde zwischen Olaf und Uwe zum Spitzenkampf, der glücklich für Olaf mit Remis endete. Thorsten und Frank konnten durch Gewinne den Rückstand verkürzen.

In Runde 4 setzte sich Uwe gegen Peter Ellinger durch und ging allein mit 3,5 Punkten in Führung.

In Runde 5 hatte der Schiedsrichter alle Hände voll zu tun – es gab Überstunden. Allein drei Partien gingen über 15 Uhr hinaus. Die Krönung gab es in der Partie Schellmann – Hahnewald,in der beide mit wenigen Sekunden auf der Uhr sich auf Remis einigten, da Frank Uwes schweren Fehler im Läuferendspiel nicht ausnutzte.

Im Spitzenduell Thorsten Mueller – Olaf Dobierzin fand Thorsten keinen Weg, die Verteidigung auszuschalten und es endete auch mit Remis. So blieb Uwe mit 4 Punkten alleiniger Spitzenreiter. Das Turnier wurde immer spannender.

In der 6. Runde gewann Uwe gegen Dieter, konnte aber nicht weiter ausreißen, da sich Thorsten im Spitzenduell gegen Frank mit den schwarzen Steinen behauptete und Olaf gegen Matthias erwartungsgemäß gewann.
Frank schied nach dieser Runde aus dem Kampf um einen Platz auf dem Treppchen aus.

Somit erwartete uns ein spannendes Finale, in der jeder der drei Spitzenreiter Meister hätte werden können.

In der Schlussrunde erarbeitete sich Olaf einen Vorteil gegen Peter, den er aber durch eine falsche Abwicklung in ein verlorenes Bauernendspiel vergeigte. Thorsten rang in der letzten Partie des Turniers Uwe nieder und wurde erstmals seit seiner Mitgliedschaft Deutscher Meister im DBSB. Uwe Hahnewald überraschte mit seiner Performance das gesamte Feld und erreichte den zweiten Platz und somit die Berechtigung zur Teilnahme an der DPEM 2025.

Matthias Steinhart konnte wertvolle Remisen auf seinem Punktekonto verbuchen und erreichte 2,5 Punkte.
Besonders freuten wir uns über die Teilnahme von Björn Beilfuß, der letztmalig 2009 an einer Meisterschaft teilgenommen hat. Am Ende ging auch er nicht leer aus.

Zusammenfassend war die Einzelmeisterschaft des DBSB eine gelungene Veranstaltung, obwohl sie mit mehr Teilnehmern hätte noch viel spannender werden können.

Endstand – 41. DBSB-Einzelmeisterschaft 2024

Platz      Name                                    Elo          Pkt

1.      Müller, Thorsten              2060     5,5

2.      Hahnewald, Uwe           1770     5,0

3.      Dobierzin, Olaf                1919     4,5

4.      Schellmann, Frank        1964     4,0

5.      Ellinger, Peter                   1802     3,5

6.      Steinhart, Matthias       1582     2,5

7.      Riegler, Dieter                  1837     1,5          5,00

8.      Beilfuß, Björn                    1517     1,5          3,25

 

Auch das Frauenturnier wurde zu einem sehr spannenden Turnier, nicht zuletzt der Tatsache der ungeraden Teilnehmerzahl geschuldet.

Bereits in Runde 2 konnte Irmgard Korf überraschend gegen die Titelverteidigerin Birgit Dietsche durch einen Setzfehler gewinnen. Irmgard ließ im Verlauf des Turnieres nur zwei Remisen zu und
machte das Turnier spannend. Und erst in der letzten Runde im Spitzenkampf gegen Iryna Yechkalo kam es zur Entscheidung. Iryna hatte in der ersten Runde spielfrei, gewann dann in Folge 6 Partien, auch gegen die Titelverteidigerin, und wurde somit souverän neue Deutsche DBSB-Meisterin.

Der Schiedsrichter Heinz-Werner Szudra resümierte, dass das Frauenturnier an Qualität gewonnen hat, nicht zuletzt durch Maßnahmen wie Patenschaften und Telefonturniere innerhalb des DBSB.

Melanie Ahrens hatte vor der letzten Runde noch die Möglichkeit, den Platz 3 zu belegen, konnte sich aber eines überraschenden Mattangriffs von Tanja Nitsche trotz Mehrfigur nicht erwehren und musste Birgit und Tanja an sich vorbeiziehen lassen. Rita Rupp und Barbara Büche
vervollständigten das Teilnehmerfeld und machten es ihren Gegnerinnen nicht immer leicht. Wir drücken unseren Damen die Daumen und hoffen, dass sie den Erfolgskurs weiterverfolgen.

Endstand der DBSB-Frauen-Einzelmeisterschaft 2024

Platz      Name                                    DWZ      Pkt

1.      Yechkalo, Iryna                1092     6,0

2.      Korf, Irmgard                     935        4,0

3.      Dietsche, Birgit                1215     3,5

4.      Nitzsche, Tanja                900        3,0

5.      Ahrens, Melanie             1006     2,5

6.      Rupp, Rita                          1167     1,5

7.      Büche, Barbara               1127     0,5

 

Erneut gewann Joachim Weigelt das DWZ-Turnier mit 5,5 Punkten. Ihm folgten Dietmar Hillesheim und Matthias Brell. Platz 4 belegte als sehende Begleitperson Max Schneider,
dessen Teilnahme überhaupt das Zustandekommen des DWZ-Turniers ermöglichte.
Endstand DWZ-Turnier 2024

Platz      Name                                    DWZ      Pkt

1.      Weigelt, Joachim            1574     5,5

2.      Hillesheim, Dietmar     1362     4,5

3.      Brell, Matthias                 1122     1,5

4.      Schneider, Max               0              0,5

Die Siegerehrung fand am 11.5. nach dem Abendessen statt. Neben der Ehrung der Erstplatzierten mit Urkunden und Geldpreisen erhielten alle Teilnehmer*innen ein
kleines Präsent, das sie sich mit einem Wortspiel verdienen mussten.  Dem folgte eine Versteigerung von Sachen aus Franks Schatztruhe, die viel mehr als erwartet einbrachte.
Der Erlös kam dem Hotelpersonal zugute. Birgit Dietsche stellte ihren Gewinn auch für diesen
Zweck bereit und neben der Versteigerung wurde fleißig gespendet, so dass insgesamt
200 EUR dem Hotelpersonal als Dankeschön übergeben werden konnten.

Heinz-Werner Szudra danken wir für die souveräne Leitung des Turniers. Es gab keine
Zwischenfälle.

Nicht zuletzt gilt der Dank den Begleitpersonen Erika Müller, Luise Schellmann und Gabriele Pohlers, die immer zur Stelle waren, wenn Hilfe gebraucht wurde. Danke auch an Joachim Weigelt, der immer wenn Hilfe nötig war, herbeieilte.

Ein neuer Termin für die Deutschen Meisterschaften 2025 steht noch nicht fest. Als Turnierorte sind Knüllwald, Saulgrub und Baunatal im Gespräch, von denen z.Z.
Angebote eingeholt werden. Die Teilnehmer der Deutschen Meisterschaften 2024
prädestinieren Baunatal vor allem wegen Verkehrsanbindung, Service im Hotel und Infrastruktur.

 

Frank Schellmann
Turnierleiter