(von Jana Eichstaedt, DBSB)
Die Deutschen Meisterschaften des DSB fanden in diesem Jahr in Ruit statt. Wir kannten diesen Ort nicht und mussten erst einmal nachschauen. Ruit ist eine Gemeinde in Ostfildern nahe Stuttgart. Mit der Bahn benötigten wir mehr als sieben Stunden. Dann der nächste Schock: In der ersten und letzten Nacht konnten die Teilnehmer nicht in der Landessportschule Ruit übernachten und mussten auf zwei verschiedene Hotels ausweichen. Glücklicherweise soll das in Zukunft nicht mehr so sein. Es wäre einfach schade, die Sportschule wegen diesem „Makel“ nicht für weitere Turniere und/oder Lehrgänge nutzen zu können.
Denn die Sportschule bietet auch außerhalb des Schachs eine Menge, z.B. Fußball, Tischtennis, Schwimmen und Beachvolleyball.
Leider gab es auf der direkten Anfahrt vom Stuttgarter Hauptbahnhof eine Baustelle, aber die Umfahrung über Esslingen am Neckar hatte auch Vorteile. Die Landschaft ist malerisch. Und wer in der Nähe ist, sollte sich ruhig in Esslingen einen Stadtrundgang gönnen. Esslingen am Neckar hat über 200 Fachwerkhäuser aus dem 13. bis 16 Jahrhundert. Sehenswert ist neben vielen anderen Bauwerken der Schelztorturm aus dem 13. Jahrhundert, an dem seit den 80er Jahren eine Skulptur auf einer Stange im oberen Bereich zu balancieren scheint.
Außerdem bot Amaru Juscamayta vom württembergischen Schachverband am Samstagmorgen einen Ausflug mit seinem privaten PKW zum Stuttgarter Fernsehturm an, dem ältesten Fernsehturm in Deutschland, er wurde von 1954 bis 1956 in einer Bauzeit von nur 20 Monaten errichtet! Im Übrigen wird der Turm derzeit nicht mehr für das Fernsehen genutzt, dazu gibt es in der Nachbarschaft einen Fernmeldeturm. Aber seit der Eröffnung werden von hier Radioprogramme gesendet. Im Turm befinden sich ein Cafe und eine zweietagige Aussichtsplattform. Hier gab es für uns eine Privatführung zur Stuttgarter Umgebung – danke Amaru!
Natürlich stand in der vergangenen Woche der Schach im Mittelpunkt. Bei der Deutschen Einzelmeisterschaft traten u.a. fünf Großmeister und sechs Internationale Meister an, insgesamt waren 36 Spieler vertreten. 31 Spieler hatten eine ELO von mindestens 2200. Es war ein hochklassiges Feld mit spannenden Partien. Das Feld der Frauen umfasste 22 Spielerinnen, darunter vier Spielerinnen mit einer ELO von 2250 oder mehr.
Mirko trug die Startrangliste 29. Gleich in der Auftaktrunde gelang ihm ein Remis gegen IM Raphael Lagunow, der Vierter wurde. Insgesamt spielte Mirko gegen allein drei Großmeister, darunter gegen den neuen deutschen Meister Kunin.
Er wurde 26., verbesserte sich also um drei Plätze. Insgesamt ist Mirko mit diesem Ergebnis zufrieden. An dieser Stelle dankt er ausdrücklich dem Bundestrainer des DBSB, Wilfried Bode, für die umfangreiche Vorbereitung und Analyse!
Letztendlich war es eine gelungene Meisterschaft. Stellvertretend danken wir den Schiedsrichtern Michael Rütten, Michael Weber, Roland Katz sowie den Organisatoren des württembergischen Schachverbandes!