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Detlef Kaiser berichtet von der 16. Deutschen Seniorenmeisterschaft in Lam


Deutsche Meisterschaft im Blindenschach der Senioren 2014
(von Detlef Kaiser, Euskirchen)
Hallo liebe Schachfreunde,

heute möchte ich über das vergangene 16. Seniorenturnier berichten. Es fand in Lam statt. Dieser kleine Ort liegt 475 Meter über NN im Landkreis Cham an der tschechischen Grenze. Hier im Lamer Winkel befindet sich das Hotel zum Hirschen, in dem das Turnier statt fand. Es ist ein barrierefreies und vom ADAC mit 3 Sternen ausgezeichnetes Hotel.
Die Anreise für dieses Turnier erfolgte am Montag 18.08. bis 17:30 Uhr.

Es wurden 7 Runden Schweizer System gespielt. Unsere Bedenkzeit war: 40 Züge in 2 Stunden, danach je Spieler + 60 Minuten bis Plättchenfall. Spielbeginn war täglich um 10.00 Uhr. Mitzubringen hatte man ein Blindenschachspiel, Blindenschachuhr, Schreibmaterial oder eine andere Aufzeichnungsmöglichkeit. Turnierleiter und Schiedsrichter war Manfred Müller. Eine Qualifikation war nicht erforderlich, außer dass man mindestens 60 Jahre alt sein musste oder in diesem Jahr noch 60 wurde.
Wie üblich fand am Abend des Anreisetages ein Spielertreffen statt um Einzelheiten zu klären. Doch zuvor begrüßte Frau Sperl-Vogl uns in ihrem Haus und beantwortete einige Fragen über ihr Hotel. Danach wurden die Spielmodalitäten geklärt. In den Spielerausschuss wurden Fred Schulz, Heinrich Traub und Reinhard Niehaus gewählt. Schon nach 75 Minuten war das Meeting zu Ende.
Zur ersten Runde am Dienstagvormittag erschien der hiesige Bürgermeister und die Presse. Der Bürgermeister begrüßte uns und brachte 2 zusätzliche Preise mit. Noch ein paar Fotos für die Lokalzeitung und dann ging's los.
Die erste Runde brachte keine Überraschung. Die Plätze 1 bis 5 gewannen alle ihre Spiele. Auch in der zweiten Runde war nichts Bemerkenswertes zu verzeichnen, außer dass Monika Traub gegen Hans Jagdhuber ausgelost wurde. Nach der zweiten Runde hatte Hans Jagdhuber als einziger 2 Punkte auf seinem Konto.
Am Abend trafen sich die Schachfreunde mit ihren Begleitungen noch zur fröhlichen Runde bei allerlei Getränken. Der Service in diesem Hotel war wirklich gut. Das Personal war geschult und zu jedermann freundlich und hilfsbereit. Kleinere Wünsche, die die Gäste vorbrachten, wurden sobald als möglich erfüllt. In dem 150 Jahre alten Haus gab es 2 Aufzüge und eine Rampe für Rollstuhlfahrer. Das Haus war also für Behinderte aller Art geeignet. Das hauseigene Hallenbad, Dampfbad, Sauna, Fitnessraum konnten kostenlos benutzt werden. Bademäntel und Handtücher waren ebenfalls kostenlos. Alles in allem ein gutes Preis-Leistungsverhältnis.
Schon am dritten Spieltag trafen die Spitzenspieler aufeinander,was interessant zu werden versprach. Doch schnell kam die Ernüchterung. Hans Jagdhuber hatte souverän sein Spiel gewonnen und blieb ungeschlagen an der Tabellenspitze. Erst in der vierten Runde konnte Reinhard Niehaus dem überlegenen Spiel von Hans Jagdhuber einen Dämpfer verpassen, denn er spielte unentschieden.
An diesem vierten Spieltag bat ich Manfred Müller, mir für ein Interview über seine Tätigkeit als Turnierleiter des DBSB zur Verfügung zu stehen. Seine Antworten wollte ich auf dem Schachexpress veröffentlichen. Nach diesem offenen und interessanten Gespräch trafen sich alle aus unserer Gruppe wieder im Gastraum, wo bei Marillenschnaps, Bier, Wein, Kakao und Cola sich noch lange unterhalten und gelacht wurde.
Bevor die fünfte Runde gespielt werden konnte, las Hildegard Müller den inzwischen in der Lokalzeitung erschienenen Artikel vor. Ein Foto vom ersten Wettkampftag war ebenfalls veröffentlicht. Manfred wies noch einmal auf die Wimpel des DBSB hin und auf Informationen des Verbandes. Dann durften wir an die Bretter. Nach dieser Runde blieb das Feld immer noch dicht zusammen und Ausreißer gab es nicht. Unangefochten stand Hans Jagdhuber an der Spitze und blieb dort auch.
Der vorletzte Spieltag war etwas ungewöhnlich. Denn schon wenige Minuten nach Turnierbeginn bot Hans Jagdhuber seinem Gegner Peter Sand ein Remis an, was dieser auch annahm. Somit war dieses Remis das kürzeste gespielte Remis dieses Turniers. Monika Traub musste sich mit ihrem Mann auseinandersetzen. Heinrich ging jedoch als Sieger aus dieser Auseinandersetzung hervor. Willi Beckers und Fred Schulz machten ein friedliches Remis. Manfred Müller kämpfte und errang einen Punkt gegen Reinhard Niehaus. Robert Weichenmeier machte nur einen kleinen Fehler und verlor gegen Detlef Kaiser. Leider musste Robert aus beruflichen Gründen uns verlassen. Er konnte also das letzte Spiel nicht mitspielen. Hans Jagdhuber stand uneinholbar an der Spitze. Nur die Plätze 2 und 3 waren nicht klar. Hier musste der letzte Kampftag entscheiden.
Endlich war es so weit. Die Sieger standen fest und wurden am Abend gebührend gefeiert. Zu dieser Feier gesellten sich noch einmal Bürgermeister Rossberger, die Presse und Frau Sperl-Vogl. Manfred Müller verlas die Plätze und überreichte den Siegern ihre Preise.

Der Bürgermeister hatte einen Preis für den Sieger der längsten gespielten Partie gespendet. Dieser ging an Manfred Müller, der gegen Reinhard Niehaus fast 6 Stunden gespielt und gewonnen hatte. Der Trostpreis, eine Schnupftabakdose, ging an Monika Traub. An diesem Abend saßen wir noch lange zusammen und haben gefeiert. Alle waren mit dem Verlauf des Turniers zufrieden und wollten gerne im nächsten Jahr wieder daran teilnehmen.
Am 26. August fuhren wir bei strömendem Regen nach Hause.

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